Der Kindersalon

Gestern war es so weit, der Kindersalon von Ideengeberin Ingrid Schediwy-Fuhrmann, machte in Salzburg Station. Mitten in der Salzburger Altstadt im Restaurant des Goldenen Hirschen, wurde den Kindern gutes Benehmen bzw. alles, was so dazu gehört beigebracht. Und wer jetzt glaubt, dass das langweilig und steif sei, der irrt. Das Lachen der Kinder war auch außerhalb der Tür zu hören!

Frau Schediwy-Fuhrmann, Ist gutes Benehmen nach wir vor „in“?

Gutes Benehmen ist gerade „jetzt“ – nach oder noch in Coronazeiten – besonders „in“ und sehr gefragt. In der Coronazeit waren Eltern und Kinder viel gemeinsam zu Hause und haben auch gemeinsam gegessen. Dabei ist es den Eltern oft aufgefallen, dass so manche Tischmanieren nicht so klappen, wie sie sollten. Die Eltern wollten aber abends (nach Homeoffice oder auch der Heimkehr von der Arbeit) keinen weiteren Konflikt mit den Kindern ausfechten und so wurde das Thema „outgesourct“ – also ausgelagert.

Die Erfahrung zeigt, dass die Kinder viele Themen, wenn sie nicht von den Eltern kommen, besser aufnehmen. Vor allem versuchen wir im Kindersalon alles mit Humor und viel Freude zu gestalten, d. h. die sogenannte „Etikette“ ist nicht langweilig und steif.

Was hat sich verändert in Bezug auf „Etikette“?

Es hat sich insofern einiges geändert, als oftmals die Eltern selbst nicht mehr genau wissen, wie es sich gehört und vor allem, wie bereits erwähnt, wollen die Eltern die Auseinandersetzung mit ihren Kindern vermeiden. Früher waren viele Mütter zu Hause und konnten die Kinder nach der Schule oftmals bei Tisch korrigieren. Durch die Abwesenheit der Eltern gingen die Umgangsformen peu a peu verloren.

Es wird beim Kurs auch der Handkuss gelehrt – warum?

Der Handkuss ist eine sehr antiquierte Form, die aber heute ab und zu noch gültig ist. Darum sollten die Kinder wissen, wie sie umgesetzt wird, damit sie sich auch in dieser eventuellen Situation sicher am Parkett bewegen könne. Das scheint mir generell sehr wichtig für ihr Selbstbewusstsein.

Was wünschen Sie sich in Bezug auf Benehmen?

Ich wünsche mir angemessenen Respekt vor den älteren Familienmitgliedern. In südlichen Ländern haben die „Senioritäten“ einen ganz anderen Stellenwert in der Familie und werden von der jüngeren Generation nicht nur akzeptiert, sondern auch sehr respektvoll behandelt. Das ist leider in unserem Kulturkreis fast verloren gegangen.