Diese Wohnung nimmt einen sofort gefangen. Eine wohlig warme Farbenpracht umhüllt mich und überall, wo ich hinsehe, faszinieren mich kleine und größere Kostbarkeiten. Das ist es also, was Alejandro Madero meint, wenn er von davon spricht, Räume zum Leben zu erwecken. Leben, das dem eigenen entspricht, keine Showrooms – mitgebracht aus 5 Sterne Hotels.
Alejandro Madero
Als er, der gebürtige Mexikaner am 1. März 2012 in Salzburg sein Geschäft MADERO COLLECTORS ROOM eröffnete, war er richtig stolz. Er wollte, wie er sagt, den Salzburgern ungewöhnliche Sachen zeigen. „Ich hatte bemerkt, dass viele tolle, spezielle Geschäfte Salzburg verlassen hatten und wollte dieser Stadt mit meinem Geschäft Besonderheiten bieten.“ So lautete sein Plan. Obwohl wirklich geplant hatte er sein Leben noch nie. Alles war Zufall, ein Folgen der Liebe. Die Maderos, sein Großvater Francisco Ignacio Madero González war erster demokratisch gewählter Präsident Mexikos, hätten ihn gerne als Nachfolger in diesem Amt gesehen. Für seine Mutter eine viel zu gefährliche Aufgabe. Mit 14 Jahren zog sie mit ihm in ihr Heimatland Schweden. Als kompletter Mexikaner, wie er sagt, lernte er Schwedisch und wurde zum Schweden. Ein prägende Erfahrung, die ihn lehrte, dass es nicht schwierig ist, sich neuen Gesellschaften, Kulturen zu öffnen und neue Sprachen zu lernen.
Madero und die Kunst
15 Jahre lebte er in New York, an der Seite eines der bedeutendsten Kunsthändler dieser Zeit. Er lernte Künstler wie Warhol, Rauschenberg, Jan-Michel Basquiat kennen und schätzen. „Das war in den 80ern ganz normal. Die Kunstszene war damals noch viel kleiner, wie eine Familie“, erzählt er. Von Jan-Michel Basquiat kaufte er sich sein erstes Bild um 1.500,- US Dollar, das er später um 15.000,- US Dollar verkaufte, im Glauben ein gutes Geschäft gemacht zu haben. „Heute hat dieses Bild einen Wert von ca. 20 Millionen US Dollar. Doch kein so gutes Geschäft!“ Er lacht. Eigentlich wollte der studierte Theaterregisseur und Bühnenbildner Opern-Regisseur werden. Aber daraus wurde nichts. Zu sehr war er bereits in der Kunstszene und deren enormen Geldflüssen gefangen. Nach New York zog er zurück nach Schweden, danach nach Südfrankreich und nun lebt er hier in Salzburg. „Salzburg hat alles was, ich brauche. Wie überall auf der Welt gibt es hier nette und langweilige Menschen.“ In Salzburg genießt er die Festspiele. Oft kommen ihn Freunde besuchen oder aber er reist an seine Lieblingsplätze, denn irgendwie liegt Salzburg ja in der Mitte.
Talent und Erfahrung
Um mit Kunst handeln zu können, braucht es Talent. Aber Talent alleine sei zu wenig, denn auch die Erfahrung spielt eine ganz große Rolle, betont er. „Ich war an so vielen verschiedenen Plätzen der Welt und lernte dadurch sehr viel kennen. Kunst hat immer auch mit Geschichte zu tun. Hat man zu wenig Ahnung von Kunst, reduziert sich alles auf den Geschmack. Und wenn dieser nicht gefüttert wird, dann ist dieser „arm“. „Dann, er lächelt, „heißt es zum Beispiel – oh, ich mag diese Farbe!“. Man muss Kunst, die Künstler studieren, sich mit ihren Arbeiten befassen, um sie zu begreifen. Aber man muss auch die richtigen Leute treffen, Museen besuchen, verschiedenste Kulturen bereisen. Davon ist Madero überzeugt.
Madero Collectors Room
Die Grundidee des Geschäftes lautete, dass alles, was zu Haus ist, Bedeutung haben soll, ein stimmungsvolles Ganzes ergibt. Alle Stücke, die er im Geschäft verkauft, hat er selbst ausgewählt und gekauft. Vintage Design und Kunst, aber auch neue Ware verschiedenster Manufakturen wie Glaskunst von Lobmeyr, Keramik von Herend oder wunderschöne Decken von Ezcaray, um nur einige zu nennen. „Das Geschäft ist ein Traum, aber auch ein Albtraum. Es ist ein ewiges Auf- und ab“, erzählt der Geschäftsmann. Neuerdings zeigen und verkauft Madero sein exklusives Warenangebot auch im Internet und erreicht so auch internationales Publikum. „Salzburg ist einfach zu klein.“ Dabei liebt Madero es, wenn er die Kunden denen er seine Schätze verkauft persönlich kennenlernt. Am liebsten bringt er sie selbst zu den neuen Besitzern nach Hause, nur um zu sehen, dass sie auch richtig platziert sind. Und – wie man hört – kann es auch vorkommen, dass er über den Verkauf von so manchem Stück gar nicht erfreut ist. Zu sehr sind die Dinge mit ihm zusammengewachsen. Sammler eben nicht Händler, wie er immer wieder betont.
Skandinavisches Design
Madero steht für skandinavisches Design. In Skandinavien hat er gelernt, dass die Menschen gerne zu Hause sind. Sie gestalten ihr Zuhause sehr schön, Design ist ihnen wichtig. Sie laden gerne Freunde zu sich nach Hause ein. Das Motto von skandinavischem Design ist: Design mit Komfort! Italienisches, Französisches Design ist ganz toll, aber nie so bequem wie die skandinavischen Stücke.
Raumkonzepte
Am liebsten gestaltet Madero ganze Objekte. Auch namhafte Salzburger Familien zählen zu seinen Kunden. „Wir machen keine Showrooms! Ich mag diesen neuen Stil der Einrichtung nicht, wo alles gleich aussieht“, betont er. Meist sehen Leute diese Art der Einrichtung in schönen 5 Sterne Hotels und möchten den gleichen Look dann für ihr zu Hause haben. Sein Weg ist ein anderer. Die Einrichtung zu Hause sollte die Lebensgeschichte ihrer Besitzer erzählen. Sie sollte mitwachsen, lebendig bleiben. „Zuerst muss ich die Auftraggeber kennenlernen um herauszufinden, was zu ihnen passt. Erst danach setze ich mich hin und erstelle mein Konzept. Im Idealfall zieht sich die Zusammenarbeit über Jahre“, schwärmt er. „Wenn jemand nur ein kleines Budget hat, ist er genauso willkommen. Wir schauen dann, was wir mit diesem Betrag, z. B. € 2.000, – umsetzen können.“ Sein Geschäft hat nichts mit Luxus zu tun, das ist ihm sehr wichtig! „Unsere Designerstücke behalten ihren Wert, das Geld ist nicht verloren. Wenn man sie verkauft bekommt man meist zumindest den Kaufpreis wieder. Das ist Nachhaltigkeit!“
Was er sich von seinen Kunden wünscht
„In Europa sind die Leute leider ein bisschen faul. Wenn ich sage, das ist ein bedeutender Künstler, Designer, dann genügt ihnen das. Ich würde mir aber wünschen, dass sie sich, bevor sie etwas kaufen, mit dem bevorzugten Künstler, Designer selbst auseinandersetzen. Denn dieses Wissen schafft Mehrwert. Der gekaufte Gegenstand bekommt eine ganz andere Bedeutung.“ Ganz am Anfang seiner Geschäftskarriere kam „Salzburg“ in Form eines elegant gekleideten Herren in sein neu eröffnetes Geschäft. Er lies sich alles zeigen und erklären und verlies das Geschäft mit den Worten: „Das funktioniert nicht!“ Madero lacht, heute 9 Jahre später.
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MADERO COLLECTORS ROOM
Sie sind auf der Suche nach außergewöhnlichen Dingen? Wollen ihr Heim verändern? Ganz egal wie groß Ihr Budget ist, schauen Sie vorbei und lassen Sie sich inspirieren!
Hier finden Sie das Geschäft von Alejandro Madero:
MADERO COLLECTORS ROOM
Nonntaler Hauptstraße 10/1, 5020 Salzburg
+43 662 844008, www.madero.at, E-Mail: shop@madero.at