Es gibt ein paar Dinge, von denen kann man einfach nicht genug haben. Schuhe zum Beispiel. Und – ja, Ohrringe gehören ziemlich sicher auch in diese Kategorie. Abgesehen von den unterschiedlichsten Größen und Farben hat jede Farbe, also fast jede zumindest ihr Outfit-Einsatzgebiet. Ich habe Elisabeth Limmert von Edition Lieblingsstückerl zum persönlichen Gespräch getroffen und weiß jetzt, was alles in ihnen steckt – diesen Ohrringen von Lieblingsstückerl!
Die Designerin
Irgendwie hat Elisabeth Limmert bei den wichtigen Dingen im Leben nie lange überlegt. Sie sind ihr passiert, auf sie zugekommen und sie hat nur mehr zugreifen müssen. So, oder zumindest so ähnlich hört sie sich an – ihre Geschichte. Nach dem Wirtschaftsstudium auf der FH Burgenland folgten Praktika in Prag und Jobs von Barcelona bis Wien. Bei einem Fest lernte die gebürtige Salzburgerin ihren Mann, ebenfalls Salzburger auf einer Feier kennen. Und schon nach einem Jahr wurde geheiratet. Sie übersiedelten nach Wien, wo auch die beiden Söhne kurz danach zur Welt kamen.
Leidenschaft Ohrringe
Als Mutter zweier kleiner Söhne nahm der Wechsel vom schicken Business-Outfit hin zum unkomplizierten Schlapperlook seinen Lauf. „Eines Tages fand ich, dass mein Style gar nicht mehr passte. Ich wollte mich einfach wieder ein bisschen aufpeppen und entdeckte in der Auslage eines Juweliers Ohrringe, die mir gefielen“, erzählt sie. Der Wunsch, solche bzw. so ähnliche Ohrringe in leistbarer Form selbst herzustellen, war geboren. Sie fand eine Juwelierin, die mit ihr gemeinsam Ohrringe für ihre persönlichen Zwecke entwickelte. Rasch fanden diese bei Freundinnen und Bekannten Anklang. Jeder wollte diese besonderen Schmuckstücke haben.
Das Business beginnt zu laufen
Der berufliche Werdegang ihres Mannes erforderte den Umzug nach Gmunden. Hier am „Land“ erkannte die Karrierefrau schnell, dass Beruf und zwei kleine Kinder für sie nicht wirklich vereinbar waren. Eine Freundin brachte sie auf die Idee, „das mit den Ohrringen“ doch voranzutreiben. „Am Anfang war ich fast ein bisschen sauer auf sie. Ich hatte eine tolle Ausbildung, war beruflich in männerdominierten Berufen erfolgreich und sollte jetzt Ohrringe machen?“ Sie lacht! Nach längeren Überlegungen hatte sie einen Plan. Sie wollte ein Jahr lang Ohrringe entwickeln und sich damit ein bisschen Taschengeld verdienen. Schnell war das Formular fürs Kleingewerbe ausgefüllt und es konnte losgehen. Im Schaufenster einer Bekannten waren ihre Modelle ausgestellt und auch der Online-Shop lies nicht lange auf sich warten. Gemeinsam mit den Kolleginnen des Cashmere-Labels Caleo wurde ein Pop-up Store gegründet, der aufgrund des Erfolges zur dauerhaften Einrichtung wurde.
Ein Wink des Schicksals
Ein Unfall auf der Autobahn, der Wagen Totalschaden, sie und ihre Mitarbeiterin hatten Glück im Unglück brachte sie zum Nachdenken. Sie spürte schon länger, dass ihr alles zu viel wurde. Schnell wurde klar, dass das Geschäft mit seinen familienunfreundlichen Geschäftszeiten enorm viel Zeit und Kraft kostete entschied das Geschäft nicht weiter zu betreiben. „Als wirtschaftlich denkende Unternehmerin fiel mir dieser Entschluss nicht leicht, aber es fühlte sich richtig an!“ Jetzt hat sie ihr Atelier und die Werkstatt im Haus, was alles viel einfacher macht.
Material, Muster und Farben
Die Ohrringe der Edition Lieblingsstückerl, der Name spiegelt ihre Initialen wider, bestehen aus Büffelhorn, Rochenleder, Perlmutt und Holz. Die von ihr designten Muster werden in das Material geschnitzt und danach gefärbt. Die Stecker, die aus reinem Silber oder Silber vergoldet bestehen, bezieht sie, wie auch die eingesetzten Halbedelsteine, Edelsteine oder Perlmutt von Goldschmieden aus Deutschland und Österreich. Die Schnitzarbeiten werden von Schnitzerinnen, genau nach Vorlage durchgeführt. „Die Lochbohrung mache ich immer selbst denn ich entscheide welcher Stecker verwendet werden soll.“ Auch Reparaturarbeiten werden ausschließlich im Haus gemacht. Die Inspiration für das Design entnimmt sie der Natur oder aber aus der Architektur. Ja, und dann wären da noch die zahlreichen Kopien ihrer Designs, die ihr besonders am Anfang hart zusetzen. „Mittlerweile habe ich diesen Kopien mithilfe von Designschutz ein Ende bereitet und somit dieses unangenehme Thema in Profihände ausgelagert“, erzählt sie.
Was sie sich wünscht
Auf die Frage, was sie sich wünscht, überlegt sie nicht lange: „Zeit zum Reisen!“
edition Lieblingsstückerl
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