Jeans sind wohl in jedem Kleiderkasten zu finden. Jede Saison, auf die eine oder andere Weise im Trend. Du weißt nicht was du anziehen sollst? Jeans sind immer eine Möglichkeit und mit nahezu allem kombinierbar, zumindest im unkomplizierten Alltag. Heute geht es über Jeans Formen und was du über die Jeans Herstellung wissen solltest.
Wie oft habe ich schon gesagt, ich wünschte, ich hätte die Jeans erfunden. Sie sind expressiv, bescheiden, schlicht und sexy – alles, worauf es mir bei meiner Kleidung ankommt.
Yves Saint Laurent, 1983 New York Magazin
Die Mom-Jeans
Das ist die Jeans mit dem hohen Bund (High-Waist-Jeans) aus den späten 80ern. Bei der Mom-Jeans handelt es sich, auf Grund der hohen Taille, eigentlich um eine Damenjeans. Heute ist sie vor allem bei den Jüngeren beliebt. Ob sie im Bein karottig (oben weit und nach unten schmäler werdend) oder im Bein gerade verläuft, beide Varianten sind erhältlich. Die Mom-Jeans sollte nicht zu eng sein, also locker sitzen. Einfach das Shirt oder die Bluse vorne in den Bund stecken, so wird die Mom-Jeans sichtbar.
Die Latzhose
Die 90er lassen grüßen. Aber Vorsicht! Diese Hose wirkt schnell kindlich und braucht ein cooles Styling. Diese Jeans-Form hat den Vorteil Rundungen verschwinden zu lassen, kleinere, zierliche Frauen sollten jedoch die Finger von dieser Hose lassen.
Flared-, Bootcut- und Marlene-Jeans
Bei diesen Formen handelt es sich um ausgestellte Jeans-Formen. Die Bootcut-Jeans, am Saum leicht ausgestellt, ist die „mildeste“ Variante, während die Flared-Jeans, auch Schlaghose genannt, ab Kniehöhe oder Saum, richtig Weite zeigt. Marlene-Jeans sind bereits ab der Hüfte weit geschnitten. Auch für kleinere Frauen sind Flared Jeans perfekt, sie verlängern optisch die Beine!
Cropped-Jeans
Ganz einfach, hier handelt es sich um eine verkürzte (7/8) Jeans. Mit Sandaletten, Sneakern oder Espadrilles getragen – diese Hose zeigt Schuhe!
Straight Leg- und Boyfriend-Jeans
Einfach gerade und lässig weit geschnitten, so könnte man diese beiden Jeans Varianten ganz kurz beschreiben. Die Boyfriend-Jeans darf auch im Bund weiter sein und wird meist hochgekrempelt getragen. Diese Jeans kann jeder tragen.
Skinny-Jeans
Nicht mehr im Trend? Weit gefehlt! Diese enge, hautenge Jeans lässt sich nicht so leicht verbannen. Der Stretchanteil macht diese Hose auch noch bequem. Kombiniert mit weiten, längeren Oberteilen macht diese Jeans eine gute Figur.
Jeans-Rock und Jeans-Kleid
Ja, genau eigentlich. Also eigentlich ist die Jeans eine Hose. Punkt. Aber natürlich gibt es genau wie in der Formenvielfalt, den unterschiedlichen Waschungen, Stoffqualitäten auch „neue“ Arten wie den Jeans-Rock und das Jeans-Kleid. Im Sommer sicher die kühleren Varianten zur Hose.
Die Jeans und ihre Farben
Viele unterschiedliche Waschungen (Farben) machen die Auswahl schwierig. Grundsätzlich gilt, dass dunklere Farben eleganter getragen werden können und auch die eine oder andere Rundung besser kaschieren. Hellere Varianten sind vor allem in den Sommermonaten schick. Ja, und dann wären da noch die „destroyed“ Jeans, also kaputte, zerissene Jeans, neu gekauft. Klar, irgendwie lässig und doch verrückt! Die Haltbarkeit dieser Hosen, vielleicht habt ihr das auch schon bemerkt, ist sehr begrenzt!
Was ihr über die Herstellung der Jeans wissen solltet
Die Herstellung von Jeans ist alles andere als umweltfreundlich! Jeans bestehen aus Bauwolle und diese wird in Monokulturen angebaut. 6.000 bis 10.000 Liter Wasser werden nur für die Herstellung EINER Jeans benötigt. Für Anbau, Färben und Bleichen kommen viele Chemikalien zum Einsatz. Ja, und dann wäre da noch der weite Produktionsweg aus den Produktionsländern nach Europa.
Was ich damit sagen möchte: Jeans sind, wenn man auf Qualität achtet, robuste Hosen, die euch über viele Saisonen begleiten können. Jeans vertragen einige Ausflüge, bevor sie wieder gewaschen werden müssen. Achtet darauf – Jeans gibt es auch in Bio-Qualität, deren Herstellung auf alle Fälle umweltschonender ist.
Ursprünge der Jeans-Geschichte
Am 20. Mai 1873 beginnt mit dem Patent Nummer US139.121 eine nicht endende Erfolgsgeschichte. Jacob Davis, Schneider und Levi Strauß, Stoffhändler erfinden eine Arbeitshose. Sie soll den Anforderungen der Arbeitern, anfangs (1848) den Goldgräbern in Kalifornien entsprechen. Robust, langlebig und gut tragbar musste sie sein. Besonders die Verstärkung der Taschen mit Kupfernieten schätzten die Arbeiter und Bergleute. 1890 wurde das Modell Denim 501 entwickelt, das sich am Markt etablierte. Im Laufe der Jahre wurden die Modelle immer weiter verbessert bzw. modernisiert. So wurden doppelte, orangefarbige Nähte angebracht, Gürtelschlaufen integriert, die Knopfleiste durch Reißverschlüsse ersetzt usw. 1890 lief das Patent aus und andere Hersteller konnten den Jeans-Stil reproduzieren. Durch Stars wie James Dean oder Marilyn Monroe wird die Jeans zur Kultkleidung, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit den US Soldaten nach Europa kam.