Von Sabine Steindl
Südtirol ist immer eine Reise wert. Und ganz egal wie oft wir dieses schöne Fleckchen Erde schon besuchten, immer wieder finden wir neue Schönheiten. Dieses Mal entdeckten wir das Schnalstal genauer gesagt Karthaus und wohnten im Hotel Goldene Rose, einem Small Luxury Hotel.
Natur pur
Karthaus, der kleine Ort im Schnalstal liegt eingebettet zwischen den Dolomiten und den Ötztaler Dreitausendern. Wohin man auch blickt, man kann sich gar nicht sattsehen an dem Schauspiel, das einem die Natur hier bietet. Schon die Anreise zu dem auf 1327 m liegenden Ort ist beeindruckend. Extrem steile Hänge, tiefe Schluchten und Bauernhöfe in schwindelerregenden Höhen, liefern ein beeindruckendes Schauspiel entlang der Straße.
Das Essen
Richtig gut ist die Küche im Hotel Goldene Rose. Ein Mix aus typischer Südtiroler Tradition mit einem Schuss gekonnter Modernität. Großen Wert legt man hier auf Regionalität und arbeitet mit Produkten, die das Schnalstal liefert. Milchprodukte von den Bauern, das Wildfleisch aus dem Schnalstaler Wald, die würzigen Kräuter von den Wildwiesen ringsum und das Bio-Gemüse aus dem eigenen Garten. Schon das Frühstück verzaubert mit allerlei Köstlichkeiten. Das Restaurant, das auch von „Nicht-Gästen“ besucht werden kann, findet sich in einem größeren, modernen Gastraum. Wir wählen aber lieber die kleine heimelige Stube mit Holzvertäfelung, in der beim Betreten der alte Boden knarrt und die kleinen Fenster besonderen Charme versprühen.
Wellness
Wer nach den Wanderungen, die durchaus anstrengend werden können, wieder Gemütlichkeit sucht, der findet diese im schönen Wellnessbereich des Hotels. Ein langer, überdachter Gang führt zu den verschiedenen Saunen. Danach erfolgt die Abkühlung an der frischen, klaren Bergluft.
Mitten in Karthaus
Das Hotel liegt mitten im Ort. Das hat den Vorteil, dass man das sehenswerte Kloster, aber auch viele Wanderungen direkt von hier aus starten kann. Ein kleiner Nachteil ist, dass lärmempfindliche Gäste den Bus bzw. die Autos, die direkt vorm Hotel über das Kopfsteinpflaster rattern, hört. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass überall sonst eine ganz besondere Stille herrscht.
Hier finden sie das Hotel Goldene Rose Karthaus
Die Stille
Im Jahr 1325 stiftete der Graf von Tirol ein Kloster an diesem abgeschiedenen Ort Karthaus im Schnalstal. Die Mönche verboten sich hier das Sprechen. 450 Jahre lang war das Kloster, das sich damals Allerengelberg nannte, aktiv. 1782 befahl der Kaiser Josepf II seine Auflösung. Weil niemand an dieser abgelegenen Stelle ein ganzes leeres Kloster kaufen wollte, wurden die zwölf Mönchszellen, das große Haus des Priors und die schöne Klosterkirche an arme Familien aus der Umgebung verkauft. Der Ursprung des Dorfes Karthaus. Ein großer Brand im Jahr 1924 vernichtete große Teile des Dorfes, das aber wieder aufgebaut wurde.
Auch heute noch prägt das Kloster diesen ganz besonderen Ort der „Stille“.
Die Via Monachorum, auch „Silentium“ (Weg der Stille) genannt, führt von den Dörfern Unser Frau bzw. Katharinaberg nach Karthaus. Auf dem Weg finden sich zahlreiche Tafeln mit philosophischen Zitaten über die Stille und das Schweigen. Ausgeschildert ist der Weg mit lebensgroßen Mönchsfiguren.
Für „Aussteiger auf Zeit“ bietet das Dorf Karthaus Entschleunigung und Entspannung.