Von Julia Skardarasy
Ich gebe zu, ich freue mich immer sehr, wenn die Sommerferien dem Ende zugehen und alle Kinder wieder in die Schule dürfen. Denn das ist die Zeit, wo bei mir die Reiselust wieder geweckt wird. Diesen September ging es auf die wunderschöne Insel Sylt. Meiner Meinung nach die perfekte Zeit, um dieses Fleckchen Erde zu besuchen. Frische frühherbstliche Meeresluft, keine Urlaubermassen mehr, Muscheln, frischer Fisch und nicht zu vergessen – die stundenlangen Spaziergänge am Strand. Das war der Plan … Ob er sich erfüllt hat? Wir werden sehen.

Die Reise auf die Insel
Mit dem Zug ging es zuerst nach Hamburg und dann weiter nach Westerland, dem Hauptort der Nordseeinsel. Auf Sylt angekommen, holten wir unser Leihauto ab – einen spritzigen Smart – und starteten unsere Fahrt ins gebuchte Hotel. Ich war das erste Mal auf Sylt und hatte deshalb wenige Erwartungen, sowohl an die Insel selbst als auch an das Hotel. Schon nach den ersten fünf Minuten Fahrt war ich gefangen von dieser außergewöhnlichen Schönheit. Die Vegetation, die Landschaft, die Luft, ich war sofort begeistert. Haben Sie schon einmal weite Hagebuttenfelder gesehen? Also ich nicht, einfach traumhaft. Nach 20 Minuten Fahrt erreichten wir schließlich den ruhigen Ort Morsum, wo sich auch unser Hotel befand: Das Hotel Hof Galerie.

Hotel Hof Galerie – eine Perle in Morsum
Schon von Weitem fiel uns das Hotel auf, ein wunderschön gepflegtes und einladendes weißes Haus, das – wie kaum ein anderes Haus auf Sylt – nicht mit Reet gedeckt ist. Schon der Eingang des Hotels ist einzigartig und spektakulär. Thronartige samtbezogene Sessel bestimmen das Ambiente. Fast erinnert die Lounge mit dem offenen Kamin an ein englisches Wohnzimmer.
Nach einer herzlicher Begrüßung und einem reibungslos funktionierenden Check-in durften wir unser Zimmer beziehen. „Beim Haupteingang wieder hinaus und dann die erste (und einzige Türe) rechts“ – so die Anweisung der netten Dame an der Rezeption. Das besagte Zimmer war dann eine geräumige Suite mit eigenem Eingang und Strandkorb vor der Tür. Fast hatte man das Gefühl, man beziehe ein eigenes kleines Häuschen. Es war traumhaft. Die Ausstattung der Suite – eine von insgesamt 20 Stück – ist elegant, farbenfroh und sehr gemütlich, mit großzügigem Wohn- und Schlafbereich sowie einem großen Badezimmer mit separater Toilette. Wir fühlten uns auf Anhieb wohl und „zu Hause“.
Altes Gasthaus mit Kunstaffinität
Das 1906 errichtete Gebäude diente damals als Gasthaus „Sylter Hof“. Hinter dem Haus wurden Ringreitturniere veranstaltet, die auch heute noch ein wichtiger Bestandteil des Dorflebens sind. Später betrieb ein Galerist sein Geschäft in dem Haus und gab ihm den Namen „Hof Galerie“ – lange Zeit konnte hier vielfältige Kunst bewundert werden. Die neuen Besitzer machten schließlich ein Hotel aus dem geschichtsträchtigen Haus und übernahmen den Namen einfach. In das Hotelgebäude integriert wurde ein Galerieforum für Sylter Künstler, deren Werke von den Hotelgästen erworben werden konnten.

Individuell eingerichtete Suiten mit hohem Gemütlichkeitsfaktor
Heute verfügt das Haus über 20 individuell eingerichtete Suiten, alle technisch auf dem neuesten Stand. Im alten Teil befinden sich noch zwei Suiten, welche die Namen „Udo Lindenberg“ und „Marlene Dietrich“ tragen, die restlichen Suiten sind im neuen Teil untergebracht. Wer Entspannung und Ruhe sucht und auf „Schickimicki“ verzichten möchte, ist hier perfekt aufgehoben.

Traumhafter Garten, selbstgebackene Kuchen und persönlicher Service
Der gemütliche kleine Frühstücksraum ist im französischen Stil in blauen Farbtönen gehalten. Das Buffet ist liebevoll gestaltet und bietet eine schöne Auswahl an hochwertigen Produkten sowie selbstgebackenem Brot. Das Highlight für mich war der traumhafte Garten mit Sonnenterrasse. Hier tranken wir jeden Tag nach dem Frühstück unsere Tasse Tee in einem der Standkörbe und genossen den traumhaften Blick über die Wiesenlandschaft und die Pferde auf der Weide. Natürlich muss man hier am Nachmittag auch den Kuchen probieren. Die Mitarbeiter backen nach altbewährten Rezepten jeden Tag eine andere Sorte, allesamt köstlich. Da das Hotel Hof Galerie ein reines Hotel Garni ist, gibt es kein Abendessen, was aber bei der Fülle an guten Restaurants auf Sylt kein Problem darstellt.

Lange Strandspaziergänge und ausgiebige Restaurantbesuche
Die Tage auf Sylt verbrachten wir, wie geplant, mit stundenlangen Spaziergängen am Strand und kehrten mittags wie abends in Restaurants ein – eines extravaganter und gemütlicher als das andere. Ob die Muscheln in der „Seekiste“, der frische Fisch in der „Zansibar“ oder das Fine-Dining-Menü im „Sölring Hof“ – ich denke, auf Sylt ist es unmöglich, schlecht zu essen. Wir verbrachten vier Tage auf der Insel und ich habe mich danach so erholt gefühlt, wie schon lange nicht mehr.
Fazit: Unbedingt empfehlenswert. Das Hotel Hof Galerie ist ein Ort für Auszeitsuchende genauso wie für Natur- und Kunstliebhaber oder Freunde eleganter und gehobener Wohnkultur abseits des Sylter Trubels.

Hotel Hof Galerie
Innenarchitektin und Miteigentümerin: Ines Müller
Lage: Morsum, Insel Sylt
Gastronomie: Frühstück und Cafégarten Ingwersen
Suiten: 20
Preise: ab 240 EUR pro Nacht inkl. Frühstück
Webseite: Hotel Hof Galerie