Bierjodlgasse 6, mitten in der Salzburger Altstadt, schon so oft bin ich an der Adresse dieses schönen Altstadthauses vorbeigegangen und jedes Mal habe ich mich gefragt, was sich wohl hinter diesen geschmackvoll renovierten Mauern verbirgt. „Townhouse Weisses Kreuz“ steht beim Eingang geschrieben. Der stilvolle Schriftzug, der Name, der die Vergangenheit gekonnt mit dem Jetzt verbindet, lässt Schönes vermuten. Zeit wird es, die Türen zu öffnen und einzutreten in das Townhouse Weisses Kreuz.
Leidenschaft für alte Gemäuer
„Reiner Zufall!“ Die Antwort auf die Frage, warum man dieses Haus in Salzburg gekauft habe, kommt prompt. Claudia Binder, die Geschäftsführerin des Hauses, erzählt, dass ihre Schwester wegen der Besichtigung einer anderen Immobilie in Salzburg war. Diese gefiel nicht und am Rückweg der Besichtigung kamen sie zufällig an diesem Haus vorbei. Warum sie nicht so ein Objekt angeboten bekäme, das würde ihr gefallen, meinte ihre Schwester damals. Ein paar Monate später kam der Anruf – das Haus stünde nun zum Verkauf. Martine Dornier-Tiefenthaler, Anwältin in München, zögerte nicht lange und erwarb 2012 das Objekt. „Sie kaufte damit eine Komplettbaustelle, denn das Haus war in einem sehr schlechten Zustand“, erzählt Claudia Binder. Als klar war, dass dieses Haus zu einem kleinen, exklusiven Hideaway umgebaut werden würde, kam Claudia Binder an Bord.
„Man muss die Seele eines Hauses erkennen und die Leidenschaft haben, diese wiederzuerwecken.“
Claudia Binder
Die Renovierung
Viel wurde behutsam verändert an diesem historischen Haus, das bereits 1392 im Grundbuch der Stadt Salzburg erwähnt wird. Immer unter Einhaltung aller Auflagen und, soweit es ging, unter Beibehaltung der vorhandenen Bausubstanz. Durch die Zusammenarbeit mit dem belgischen Kunstsammler und Interieur-Designer Axel Vervoordt, mit dem Martine Dornier-Tiefenthaler schon mehrfach zusammengearbeitet hatte, entstand ein außergewöhnliches, einzigartiges Juwel. Dabei waren die baulichen Herausforderungen groß. So musste ein außen liegendes Stiegenhaus ins Haus integriert werden und ein Lift Platz finden. Die Fenster wurden neu verglast und erlauben nun eine ungestörte Atmosphäre. Wobei, „gegen die Kirchenglocken des Doms kommen wir natürlich nicht an“, lacht Claudia Binder.
Das gesamte Gebäude wurde teils unsichtbar den Anforderungen des modernen Brandschutzes entsprechend ausgestattet. Innen und außen wurde das gesamte Haus mit Kalk, eingefärbt mit natürlichen Pigmenten, verputzt. Die bei den Renovierungsarbeiten entdeckten original Holztramdecken sollten unbedingt ihre ursprüngliche Sichtbarkeit wiedererlangen. Auch das gelang. Mit viel Fingerspitzengefühl wurden sie in aufwendigen Arbeitsschritten revitalisiert und geben nun den schlichten Räumen eine warme Note.
Die Möblierung, die sich gekonnt den Gegebenheiten anpasst, wurde mit u. a. durch von Axel Vervoordt entworfenen Einzelstücken gestaltet. Durch die Sammelleidenschaft und die Liebe zu wertvollen, nachhaltigen Dingen schuf die Eigentümerin eine harmonische Symbiose aus historischer Substanz und modernem Design. Eine überall spürbare Wohlfühlatmosphäre, die zum Bleiben einlädt.
Die besondere Idee, den Gästen in der Mitteletage eine großzügige Lounge mit Frühstückstisch, der Honesty Bar, gemütlichen Sofas und offenem Kamin zu bieten, entspricht dem außergewöhnlichen Konzept des Hauses. „Wir bieten den Gästen damit zu ihren Zimmern einen zusätzlichen Raum, wo sie sich – einem privatem Wohnzimmer gleich – gemütlich entspannen können.“ In Summe dauerten die aufwendigen Renovierungsarbeiten zwei Jahre lang.
Learning bei Doing – die Hotelführung
„Es ist Learning by Doing. Keiner von uns war vorher in der Hotellerie beschäftigt. Unsere Erfahrungen basierten darauf, selbst Gast zu sein. Wir sprangen ins kalte Wasser und probierten es einfach aus. Anfangs war es schon stressig, weil ich unter einem gewissen Druck stand. Ich wusste, wenn der Anfang schiefgeht, hat man eigentlich schon verloren. Es ist schwierig und vor allem mühsam, gemachte Fehler wieder zu bereinigen. „Mit unseren sechs Zimmern sehen wir uns nicht als Konkurrenz zu den traditionellen Häusern hier in Salzburg, wir sind in keine dieser Hotelsparten wirklich einzuordnen. Immer wieder wird uns bestätigt, dass dieses Konzept einmalig ist, hier in Salzburg und vermutlich auch in vielen anderen Städten.
Die Gäste des Hotels Townhouse Weisses Kreuz
„Wir hatten relativ früh eine kleine Gruppe von Stammgästen, die sich natürlich im Laufe der Jahre erweitert hat. Das ist für mich ein Feedback, das mir sagt, okay, du fährst in die richtige Richtung.“ Es gibt nicht viele Dinge, die sie heute anders machen würde. Logistische Herausforderungen mussten gemeistert werden, die Gastgeberfunktion hat sie aus dem Bauch heraus gemacht, erzählt die Geschäftsführerin. „Unsere Gäste sind Kunst- und Kultur-Liebhaber, schätzen Design und Architektur“, meldet sich Jörg Tiefenbacher zu Wort. Er ist stellvertretender Geschäftsführer und steht Claudia Binder seit drei Jahren gekonnt zur Seite. Ansonsten ist es eine bunte Mischung an österreichischen wie auch internationalen Gästen, die auf der Suche nach einem kleinen, exklusiven Hideaway sind.
Liest man die Bewertungen dieses charmanten Hideaways in Salzburg, sind es vor allem Worte wie hervorragend, traumhaft, außergewöhnlich und verzaubernd, die die Gäste mit diesem Ort verbinden. Auch die aufmerksame persönliche Betreuung und die Sauberkeit finden großen Anklang.
Gelebte Authentizität
Die Webseite soll die Wirklichkeit abbilden, lautet einer der Grundsätze der Geschäftsführung. So wurden z. B. alle Räumlichkeiten mit den vorhandenen Lichtquellen fotografiert, um den Gästen schon bei der Recherche einen authentischen Eindruck des Hauses zu vermitteln. Ja, und dann wäre da noch die Liebe zu Salzburg, die vielleicht mit ein Grund dafür war, dieses Altstadthaus aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken. „Salzburg ist eine traumhaft schöne Stadt. Jedes Mal – und jetzt bin schon das siebte Jahr hier – geht mir, wenn ich abends in die Stadt hineinfahre, immer wieder das Herz auf“, schwärmt die Wahl-Salzburgerin.
Der Wunsch an die Salzburger
„Ich würde mir wünschen, dass der Salzburger dieses Haus so sieht, wie es ist, nämlich als ein Unikat in dieser Stadt, und es seinen Gästen immer wieder weiterempfiehlt“, meint der stellvertretende Geschäftsführer.
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Townhouse Weisses Kreuz
Gut zu wissen: Sie können den Loungebereich des Hotels für gesellschaftliche Events oder private Zweck mieten. Bei Schönwetter steht auch der schöne Garten zur Verfügung. 12 bis maximal 40 Personen finden hier Platz, je nachdem, ob sie ein gesetztes Dinner oder aber ein Flying Dinner anbieten möchten. Die Organisation erfolgt nach individuellem Wunsch und Absprache.
Adresse: Bierjodlgasse 6, 5020 Salzburg
Tel.-Nr.: +43 662 265872
E-Mail: booking@townhouse-weisses-kreuz.at
Webseite: Townhouse Weisses Kreuz