Anlässlich des Launches der neuen Schuhkollektion Lena Hoschek x Dachstein – luden die beiden Traditionsunternehmen zum großen Kirtag ins Lena Hoschek Atelier nach Wien. Dort traf ich die Designer Lena Hoschek und Christoph Döttelmayer zum persönlichen Interview:
Kooperationen sind angesagt und zwar in allen Bereichen. Wie findet man den richtigen Partner?
Lena Höschek: Die Firmenhistorie spielt für mich eine ganz wesentliche Rolle. Dachstein ist eine uralte, traditionsreiche, österreichische Firma und wir haben die Kooperation mit Dachstein sehr ernst genommen. Herausgekommen sind drei verschiedene Schuhmodelle.
Christoph Döttelmayer: Ja, wir sind zwar eine uralte Firma aber ein sehr junges Team. Wir haben erst vor sechs Jahren wieder neu begonnen diese Marke zu revitalisieren. Durch die Zusammenarbeit unter Designern lernt man sehr viel. In diesem Fall lernte ich die Arbeit mit neuen Materialen, also Stoffen, kennen. Alleine wenn ich die Abfallmuster von Lena’s Stoffen anschaue ist das für mich eine riesige Inspiration und gibt mir Antrieb Neues zu machen.
Wieviel „Hoschek“ steckt im Schuh?
Christoph Döttelmayer: Genauso viel wie Dachstein drinnen steckt. Zuerst wurde besprochen welche Art von Schuhen es werden sollte. Also die verschiedenen Silhouetten und ab da war’s dann „Freelance Lena Style“.
Lena Hoschek: Wir hatten es ja ziemlich eilig! Es sollte eine Herbst/Winterkollektion werden, die Verträge wurden erst im Frühjahr unterschrieben und die Designabgabe musste bereits kurz danach erfolgen. Ich hatte schon ewig keine Schuhe mehr gezeichnet und das stellte mich schon vor eine große Aufgabe. Meine Zeichnungen mussten akkurat sein, denn sie dienten dann der Manufaktur als Vorlage für die Eingabe in den Computer.
Christoph Döttelmayer: Diese Zeichnungen bekommt die Produktion. Hier steht alles drauf. Welches Material verwendet werden soll, welche Ösen usw. Dieser Prozess ist ein wachsender, d.h. es kann durchaus noch zu Änderungen kommen.
Was zeichnet diesen Schuh aus? Was ist der USP?
Christoph Döttelmayer: Dieser Schuh wird getragen für das tägliche Abenteuer. „Unique Steps“, das ist unser Slogan. Ein einfacher Straßenschuh kombiniert mit Bergschuh Features.
Was unterscheidet den Schuh von einem klassischen Timberland?
Lena Hoschek: Sie sind leichter, eleganter geschnitten, ein bisschen damenhafter am Fuß und nicht ganz so grob und sie haben mehr Funktion.
Wie kombiniert man den Schuh?
Lena Hoschek: Wichtig finde ich z.B. in Kombination mit dem Dirndl, dass ein gröberer Socken zwischen Strumpfhose und Schuh steckt. Man kann den Schuh aber auch einfach mit Stutzen tragen. Zum edlen Seidendirndl passt er natürlich nicht. Ich trage den Schuh am Berg oder bei schlechtem Wetter in der Stadt. Der Schuh kann natürlich auch einfach zur Jeans getragen werden, das verleiht dem ganzen Look einen ländlichen Touch. Manche fühlen sich ja in der Tracht verkleidet.
Wie sieht die Wunschkundin aus?
Lena Hoschek: Für mich gibt es keine Wunschkundin. Ich wünsche mir immer, dass alle Leute kommen und bei uns was finden. Ich habe auch nicht den Wunsch, dass nur große, dünne Frauen meine Kollektion tragen. Viel wichtiger finde ich, dass Frauen die nicht über den perfekten Körper verfügen mit dem perfekten Kleid Selbstbewußtsein ausstrahlen können. So hat das ganze ja angefangen mit meinen weiten Röcken (Anmerkung Redaktion: der typische Lena Hoschek Bänderrock). Da ich einen großen Po habe wollte ich ein einen Rock designen in dem alles Platz findet und der trotzdem noch sehr gut aussieht.
Lena Hoschek
Das Thema Mode zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Leben. Nach der Matura folgte das Modediplom in Hetzendorf, danach ein achtmonatiges Praktikum bei Vivienne Westwood in London. Bereits 2005 startete sie ihre Selbstständigkeit mit der Eröffnung eines Ateliers in ihrer Heimatstadt Graz. 2008 folgte ein Geschäft in Wien. Neben der Tracht desingt Hoschek auch Kleider, Röcke, Hosen, Blusen, Mäntel und Jacken. Im Hoschek Atelier kann die Kundin Abendroben aber auch Brautkleider nach Maß fertigen lassen. Neu im Sortiment ist eine Kinderkollektion.