Endlich! Es scheint, als würde sich das Wetter der Jahreszeit anpassen. Zeit, sich mit dem Thema Kleiderkasten aufräumen zu beschäftigen. Raus mit der Winterkleidung und rein mit dem Sommergewand. Tja, wenn das nur so leicht gehen würde, wie es sich anhört. Ich jedenfalls muss mich jede Saison aufs Neue überwinden, meinen Kasteninhalt auf Vordermann zu bringen. Grundsätzlich wäre das ja nicht so schwer, wären da nicht diese Teile, die mir jedes Jahr wieder eine Entscheidung abverlangen: Aufbehalten oder weg damit!
Aufräumen mit Marie Kondo
Vielleicht haben auch Sie schon von der Marie Kondo Methode „Magic Cleaning“ gehört. Die Japanerin sagt, wie Aufräumen geht. Schon beim Kauf dieses Buches war ich skeptisch. Eine Japanerin, deren Leben sich nur um Aufräumen dreht. Die Aufräumen liebt? Die behauptet, dass richtiges Aufräumen unser Leben verändert? Über eine Million verkaufte Exemplare, ausgebuchte Aufräum-Seminare, Einladungen zu Fernsehshows? Irgendetwas muss dran sein an dieser Methode bzw. am Mythos „Aufräumen“.
Nach den ersten Seiten kam der Zweifel an mir selbst. Was lese ich da eigentlich? Ich soll meine Beziehung zu den Dingen erspüren und je nach Gefühlslage – macht mich glücklich oder macht mich nicht glücklich – über den weiteren Verbleib entscheiden? Hört sich doch irgendwie verrückt an – oder? Je weiter ich las, umso mehr entdeckte ich eine gewisse Faszination. Es stehen hier Vorgänge, die sich genau mit meiner Handlungsweise decken …“Irgendwie haben Sie keine Lust, sich ans z. B. Arbeiten zu machen, und beginnen stattdessen fieberhaft aufzuräumen“ und dann steht da noch …“der Hauptgrund, warum viele Menschen nicht aufräumen können, liegt darin, dass sie viel zu viele Dinge besitzen“ … Wieder ein Körnchen Wahrheit!
Marie Kondos Tipps
Marie Kondo unterscheidet drei Aufräumen-Typen: 1. der Typ, der nicht wegwerfen kann, 2. der Typ, der die Sachen nicht zurück an ihren Platz legen kann, und 3. der Mischtyp, der also weder wegwerfen noch die Dinge an ihren Platz zurücklegen kann. Ich glaube, ich gehöre zur Mischform wie 90 % der Kunden vom Aufräumt-Profi. Wobei, es sind nur ganz bestimmte Dinge, die ich nicht wegwerfen kann und das mit dem Zurücklegen an den Platz hat bei mir immer mit zu wenig Zeit zu tun, rede ich mir zumindest ein. Die beiden Geheimtipps für das Aufräumen nach Marie Kondo lauten: In einem Rutsch, in kurzer Zeit und perfekt! Sowie immer zuerst entrümpeln. Okay, das nehm ich mir mal vor. Jetzt muss ich noch einen Grund für meinen Aufräumwunsch finden. Das ist nicht schwer! Ich möchte den Kasten von Winterkleidung auf Sommerkleidung umräumen und dabei nur mehr Kleidung einräumen, die ich wirklich auch gerne trage. Laut „Magic Cleaning“ sollen die Dinge einer Kategorie auf einen Haufen gelegt werden und dann je nach dem Kriterium des Glücksgefühls zügig und in einem Rutsch sortiert werden. Also behalten oder wegwerfen. Wobei wegwerfen relativiert werden muss. Einwandfreie Kleidung kann natürlich auch zum Second Hand Laden oder zu sozialen Einrichtungen gebracht werden.
Manchmal wird es schwierig
Ich teile die Sommerkleidung in Kategorien wie Kleider, Hosen, Röcke, Blusen usw. Und dann merke ich – es gibt Stücke, die trage ich nicht, kann mich aber trotzdem nicht von ihnen trennen. Marie Kondo hat die Erklärung, Dinge haben neben ihrem physischen Wert noch mindestens drei andere Werte: Funktionen, Informationen und Emotionen. Und dann wäre da noch der Seltenheitswert. Genau das ist es! Es gibt bestimmte Kleidungsstücke, die ich mit besonderen Erlebnissen verbinde und ich habe das Gefühl, dass ich mit dem Wegwerfen dieses Stücks das Erlebnis lösche. Bei näherer Betrachtung ist das natürlich Blödsinn. Also ausprobieren!
Sommer- und Wintergarderobe
Nach der Marie Kondo Methode sollte der Kasten nicht auf Sommer- bzw. Wintergarderobe umgeräumt werden müssen. Ganzjahreskleidung heißt das Zauberwort und wäre natürlich ideal. Wetterkapriolen könnten so ohne lästiges Suchen in diversen Kartons gemeistert werden. Bei mir scheitert dieser Idealzustand jedoch am vorhandenen Platz. Stellt sich nur die Frage: Wird das Platzproblem auf Grund von zu viel Ware hervorgerufen? Das kann ich nach der anstehenden Aufräumaktion beantworten.
Meine ganz persönlichen Aufräum-Antwort
Abgesehen von den oben genannten Werten der Dinge, die uns das Wegwerfen so schwierig machen, gibt es aber noch mindestens einen Grund, warum wir geliebte Kleidungsstücke, von denen wir uns nicht trennen können, nicht tragen: Es fehlen uns die Kombinationsteile wie Schuhe, die Jacke darüber usw. Sie wissen, schon die sogenannten Einzelteil-Käufe, wie ich sie nenne, machen uns das Leben schwer. Sie haben auch solche Stücke im Kasten? Dann habe ich folgendes Angebot für Sie: Schreiben Sie mir bzw. zeigen Sie mir das Kleidungsstück anhand eines Bildes, das Sie gerne tragen würden. Ich versuche für Sie eine Lösung zu finden. Sie haben andere Fragen zum Thema? Dann gleich hinsetzten und schreiben.
SOLO – How to style in Kooperation mit salzburg24
Nutzen Sie Ihre Chance und senden Sie mir Ihre ganz individuelle Frage per Mail an: fragen@salzburg24.at Pro Thema wird eine Frage von mir persönlich kuratiert, ausführlich beantwortet und veröffentlicht. Natürlich können Sie auch direkt mit mir Kontakt aufnehmen. Ich freue mich auf Ihre Fragen!