Es gibt Menschen, die sind einem auf Anhieb sympathisch. Bei Christoph Steiner war das genau so. Dass er dann auch noch ein nachhaltiges Modelabel mit dem bezeichnenden Namen glücklich führt, war fast so etwas wie Vorsehung. Vor einem Jahr haben wir uns zufällig, an einem wunderbaren Ort, dem Zirmerhof in Südtirol kennengelernt, jetzt traf ich ihn auf der Trachtenmesse in Salzburg zum Interview.
Der Weg von glücklich
Lang war die Liste der möglichen Namen. Fest stand nur, es musste viel Positives zum Ausdruck bringen. Nach einer guten Flasche Rotwein und zu später Stunde, stand er dann fest. Der Name glücklich. Bereits vor 16 Jahren gründete Christoph sein Label. Anfänglich war glücklich eine reine Vertriebsagentur, 2008 wurde eine eigene Strickkollektion gestartet. Aber es scheint, als ob Glück, also glücklich nicht aufzuhalten war bzw. ist.
Eigene glücklich Stores
2013 wurde in Eppan der erst eigene Store eröffnet, 2019 folgte der nächste in Meran. Das Sortiment, das auch bei auswählten Händlern erhältlich ist, umfasst mittlerweile Bekleidung für Damen, Herren und Kinder, sowie eine große Auswahl an besonderen Taschen, Rucksäcken und Accessoires. „Ich bin mit der Situation etwas machen zu dürfen, das mich erfüllt, rundum zufrieden. Ich liebe mein Leben und möchte mir immer die Verrücktheit erlauben, wenn auch nur in Gedanken, morgen aus meinem Alltag ausbrechen zu können, um etwas Neues zu wagen. Das war für mich der wichtigste Grund als Unternehmer und Freigeist durchzustarten. Und das ist es bis heute geblieben.“
Die Kollektion glücklich
„Wir wollten natürlich nicht nur einen coolen Brand-Namen, sondern auch einiges bieten“, sagt er überzeugt. Schöne, hochwertige und funktionale Produkte kreieren, die mit Südtirol, seiner Heimat, in engster Beziehung stehen, das ist einer seiner Ansprüche. Besonders geachtet wird auf kurze Wege in der Herstellung und Materialbeschaffung. Nachhaltig eben. Dass dabei das Design nicht auf der Strecke bleiben darf, der nächste Anspruch von Christoph. Wobei er seine Inspirationsquelle auch direkt vor der Nase hat. Die Alpen und die wunderschöne Umgebung.
Der Grenzgang Nachhaltigkeit
Auf der einen Seite muss Mode immer neues bieten, auf der anderen Seite steht der Anspruch auf Nachhaltigkeit, der bei den Kunden immer mehr in den Vordergrund rückt. Dafür hat Christoph seine Antwort gefunden: „Wir verwenden regionale Produkte wie z. B. Wolle. Dieses Naturmaterial, in seinen verschiedensten Geweben, spielt in der Kollektion, die größte Rolle. Einige Modell sind saisonal unabhängig und können das ganze Jahr über getragen werden. Vor allem hier in den Alpen“, betont der Südtiroler. Er spricht von Materialien wie Loden, Walk und Tweed. Aber da gibts natürlich noch mehr. Ganz besonders stolz ist er auf die Verwendung der Wolle vom regionalen Villnösser Brillenschaf, die in der Strickkollektion zum Einsatz kommt. Jede Saison zeigt die Kollektion aber auch trendige Modelle, die dem Anspruch der Kunden nach Neuheiten gerecht werden.
Wir mögen vielleicht nicht die größte Modemarke der Welt sein, aber wenn wir klein und unglaublich sind, reicht das für uns!
Christoph Steiner
Die große Frage nach dem Sinn
„Ist es nicht an der Zeit sich die Frage zu stellen, was und wie viel brauche ich, um glücklich zu sein?“, meint Christoph. Die Kunden seiner Marke hinterfragen Dinge wie Herkunft, Herstellung usw.. Sie sind bunt gemischt, Alter spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Die Einstellung, der Respekt dem Menschen, der Natur und den Tieren gegenüber, das ist es, was seine Kunden eint. „Unser größtes Ziel ist, über die Jahre glücklich bleiben zu können. Und, dass wir uns nicht ausschließlich über Umsätze und Gewinne definieren müssen. Die große Frage nach dem Sinn, begleitet uns ständig und das lässt unsere Arbeit nie langweilig werden.“
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Nachhaltigkeit
Es ist das große Thema in der Modeindustrie. Aber worum geht es eigentlich? Kurz gesagt, es geht um Herstellungsorte, Transportwege, Arbeitsbedingungen und natürlich um Rohstoffe. 53 Millionen Tonnen Textilfasern werden jährlich produziert, 70 Prozent davon landen auf Mülldeponien, laut einer Studie der Ellen MacArthur Foundation. Je mehr wir hinterfragen, woher kommt die Ware, wer hat sie produziert, aus welchen Materialien besteht sie, desto mehr verhindern wir, dass Menschen ausgebeutet und Ressourcen verschwendet werden. Wir haben es in der Hand!
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