Einfach mal Danke sagen. Dafür, in dieser wunderschönen Stadt leben und arbeiten zu dürfen. Ein Appell von ihr an alle.
Alexandra Preuners Wurzeln
Alexandra Preuner ist gebürtige Osttirolerin. Genau genommen aus Lienz. In dieser naturbelassenen, ländlichen Gegend, gleich neben dem Skilift wohnend, verbrachte sie ihre glückliche Kindheit. Den Vater, gebürtiger Salzburger, zog es jedoch wieder nach Salzburg und so übersiedelte sie, im Alter von 14 Jahren, ins große Salzburg. So empfand sie es damals. Gott sei Dank, denn sonst hätte ich Harry ja nie kennen gelernt, meint sie lachend. Diese ganz normale Kindheit, in der Neid, Oberflächlichkeiten und Arroganz keinen Platz hatten, lehrte sie Werte von denen sie noch heute fest überzeugt ist.
Alexandra und Harry Preuner – eine Liebesgeschichte
Auf die Fragen wo und wann sie Harry Preuner, ihren Mann, kennengelernt hat, muss Alexandra Preuner nicht lange nachdenken. 1988 sind sie sich im Chez Roland, einem bekannten Lokal in Salzburg, zum ersten Mal begegnet. Es war – für ihn – Liebe auf den ersten Blick. Alexandra Preuner, damals gerade frisch verliebt, widerstand seinem Werben hartnäckig. Viele Jahre später trafen sie sich wieder. In der Friesacher Einkehr.
Ein Jahr lang warb er um sie, seiner großen Liebe. Und zwar auf durchaus romantische Weise. Kopierte Texte von Grönemeyer Liedern, Vergissmeinnicht Stöckerl wurden ihr in die Firma geschickt. Auf ihr unerklärliche Weise, steckten immer wieder Briefchen von ihm an ihrer Windschutzscheibe. Erst vor kurzem erklärte er ihr, dass seine Fahrlehrer, er hatte damals bereits die Fahrschule seiner Familie übernommen, ihm berichteten, wo sie ihr Auto gesehen hatten.
Dieses Mal führte sein Werben zum erhofften Erfolg. 1999 wurde geheiratet und zwar genau in dem Jahr, in dem Harry Preuner in den Gemeinderat gewählt wurde. Ihre Hochzeit empfindet sie noch heute als den schönsten Tag in ihrem Leben. Genau wie’s sein soll, strahlt sie.
Ihr Leben an der Seite des Salzburger Bürgermeisters
Als „Frau Bürgermeister“ angesprochen zu werden, ist ihr unangenehm. Darauf hat sie nur eine Antwort: Ich bin nicht gewählt worden. Ganz einfach! Auch dieses ewige Nörgeln über’s Wetter, den Verkehr, diese ungerechtfertigte Unzufriedenheit Mancher, Oberflächlichkeit und Neid, Dinge auf die sie gerne verzichten kann. So gut es eben geht. Klar, als Frau vom Bürgermeister komme ich damit in Berührung, aber ich kann viel wegstecken, meint sie.
Zeitungen liest sie jetzt nur mehr ganz selten, weil immer nur Negatives berichtet wird. Als bei der letzten Gemeinderatswahl (2014) die ÖVP massive Rückschläge einstecken musste, war das eine ganz schwere Zeit für sie. Irgendwie war es so, als hätten die Journalisten längst schon ihre Schlagzeilen, vom Rücktritt Harry Preuners, geschrieben und benötigten nur noch seine Bestätigung. Doch das Gegenteil war der Fall. Für ihren Mann noch mehr Ansporn, an seinem Ziel, Bürgermeister dieser Stadt zu werden, weiterzuarbeiten. Und es hat sich gelohnt, denn jetzt, 2019 ist Harry Preuner, Bürgermeister der Stadt Salzburg, sagt sie stolz.
Sie kann sich noch gut an den Anruf (2004) von Karl Gollegger, Bürgermeister-Stellvertreter erinnern, in dem er ihren Mann zu seinem Nachfolger bestimmte. Neben der Freude dieses Amt jetzt bekleiden zu dürfen, gab es doch auch Ungewissheit. Darüber was diese Position für ihr Privatleben bedeutete. Werde ich jetzt meinen Mann an die Politik verlieren, auch eine Frage die sie beschäftigte. Mittlerweile wissen die Beiden wie sie es mit seinem herausfordernden Beruf, der nahezu uneingeschränkten Öffentlichkeit und ihrem benötigten, akribisch geplanten, privaten Rückzug, schaffen.
So oft es geht werden kleinere Auszeiten, meist in Italien, genommen. Um den Kopf wieder frei zu bekommen und schwierige Dinge aus der richtigen Perspektive zu sehen. Wir diskutieren sehr viel. Mein Mann fragt mich zu bestimmten Politik-Themen um meine Meinung und umgekehrt berät er mich bei Fragen rund um die Fahrschule, erzählt sie. Ein gegenseitiger, respektvoller Umgang – vielleicht das Geheimnis einer guten Ehe.
Die Fahrschule – ihre Berufung
Seit 2001 leitet Alexandra Preuner die Fahrschule Preuner. Mit großer Leidenschaft, wie sie sagt. Sie ist stolz auf den Erfolg, den guten Ruf der Fahrschule und darauf, dass die Kinder sämtlicher politischer Parteienvertreter bei ihr den Führerschein machten oder gerade dabei sind. Für Kostümchen und Stöckelschuh ist die Arbeit hier, unter all den jungen Leuten, nicht geeignet, meint sie lachend. Und das kommt ihrem unkomplizierten, fröhlichem Naturell sehr entgegen. Für spezielle Anlässe gibt es natürlich die entsprechende Kleidung im Kasten.
Mit Aussagen, dass sie es doch gar nicht nötig hätte zu arbeiten, kann sie nicht viel anfangen. Ich empfinde diese Arbeit als Bereicherung, nicht als Last. Noch dazu wo ihr Mann so viel unterwegs ist, genießt sie es ebenfalls einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen. Überhaupt sind ihr Begriffe wie z. B. Work-Life-Balance zuwider. Wenn es Arbeit gibt, dann muss sie getan werden, egal ob am Wochenende oder Abends oder wann auch immer, das ist eine Selbstverständlichkeit für sie.
Was sie an Salzburg besonders mag
Dass die Salzburger schwierig und unnahbar sind, das kann sie nicht bestätigen. Sie wurde in Salzburg immer und überall freundlich empfangen und aufgenommen. Aber vielleicht liegt das ja auch an einem selbst, meint sie nachdenklich.
Ganz besonders liebt sie es morgens, wenn die Stadt erst langsam zum Leben erwacht, mit ihrem Ehemann, durch Salzburg zu schlendern. Ein Spaziergang auf den Mönchsberg und dieser wunderbare Blick auf diese Stadt, das genießen die Beiden aus vollsten Zügen. Stolz sagt sie, und mein Mann darf Bürgermeister dieser Stadt sein. Ein Privileg, das sie mit ehrlicher Dankbarkeit erfüllt.
Dass diese Stadt so klein und überschaubar ist und man irgendwie jeden kennt, auch das mag sie an Salzburg. Und auf die Frage ob sich die Leute jetzt, wo ihr Ehemann das ersehnte Amt des Bürgermeisters inne hat, ihr anders gegenüber treten, muss sie lachen. Warum sollten sie? Solange ich mich nicht anders verhalte, wird sich auch mein Gegenüber nicht ändern, davon ist sie überzeugt.
SOLO Steindl
Auf SOLO Steindl stelle ich interessante, besondere Menschen vor. Mit Alexandra Preuner verbindet mich eine langjährige Freundschaft. Ihre unkomplizierte, offene Art und vor allem, dass sie, bei allen politischen Stationen ihres Mannes, die Gleiche geblieben ist, das schätze ich ganz besonders an ihr. Grund genug für mich, Sie, die Frau vom Salzburger Bürgermeister, zu einem sehr persönlichen Gespräch zu bitten. Ich sage: Danke!
4 thoughts on “Die Frau vom Salzburger Bürgermeister”
Supernettes Interview mit Ali!
Es wird ihr wirklich gerecht ?
Weiterhin so interessante, liebenswerte Interviews!!
Liebe Grüße
Bettina Pressl
Liebe Bettina Pressl,
vielen Dank! Werde mich bemühen, weiterhin gute, sinnvolle Arbeit zu leisten.
Liebe Grüße
Sabine Steindl
Liebe Sabine,
ein sehr schöner Artikel! Und ich kann mich nur anschließen – unsere Frau Bürgermeister ist eine ganz reizende Frau!
Irmi
Liebe Irmi, vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Sabine