Das Wetter mit Sebastian Weber

Sebastian Weber ist Wetter-Moderator bei ServusTV. Warum ihm dieser Beruf besonders am Herzen liegt, wie eine Moderation abläuft, was er zur Klimadebatte sagt und wie das mit Bekleidung, seiner vielleicht zweitgrößten Leidenschaft zusammenhängt? Wir haben den sympathischen Wettermann befragt: 

Warum ist das Wetter deine Passion, dein Hobby, dein Beruf?

Ja, richtig! Meine größte Leidenschaft ist das Wetter. Schon als kleiner Bub hab ich auf die Webcams geschaut, wo es am meisten geschneit hat. Damit ich wusste, wo es am besten zum Skifahren geht. Das war meine große Motivation. Das Wetter, mit all seinen Phänomenen hat mich schon damals fasziniert. Dass ich dann Meteorologie studierte war eine logische Folge. Der Job, den ich jetzt habe ist einmalig, er ist für mich maßgeschneidert. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch und wo kann man Freiheit mehr erleben als in den Bergen. Diese unendliche Weite. Natürlich hat auch das Flachland seinen Reiz. Draußen arbeiten zu dürfen, das schätze ich ganz besonders an meinem Beruf. 

Wie gestaltet sich der Ablauf einer Wettermoderation?

Ich stehe ca. um 6:00 Uhr auf. Der erste Blick gehört natürlich dem Wetter. Stimmt die Prognose? Meistens stimmt’s, manchmal aber auch nicht, da ist man machtlos! Unter der Dusche kommen schon die ersten Gedanken, wo wir hinfahren könnten, welches Thema passt bei dieser Wetterlage? Was könnte die Menschen interessieren? Wir bewegen uns innerhalb Österreichs, aber auch Südtirol und Deutschland sind ein Thema. In den letzten Tagen zum Beispiel dachte ich, cool Nebel wird erwartet, das ist ein super Thema. Dann überlege ich mir, wohin wir fahren können.  Wo habe ich eine gute Perspektive? Ich entschied mich für das Grießenkareck in Flachau, denn dort gibt es eine perfekte Sicht. Zufällig wehte dann auch noch starker Wind, wodurch sich ganz besondere Wolkenformationen gebildet haben: Die „Lenticularis-Wolken“. Sie entstehen beim Überströmen von Gebirgen.

Und dieses Phänomen haben wir dann erklärt. Auf unserer Tafel, die uns bei komplexen Themen wertvolle Arbeit leistet. Spätestens um 14:00 Uhr sollte ich wieder in der Redaktion sein, um den Beitrag zu schneiden und mit passender Musik zu unterlegen, also zu emotionalisieren. Den Schnitt erledigt der Profi, ich sitze daneben und lasse meine Gedanken einfließen. Und um 17:00 Uhr geht’s zum ersten Mal on air. Ab diesem Zeitpunkt bin ich bereits am nächsten Tag. 

Was denkst du über die Klimaveränderung?

Ich finde, dass das Thema von den Medien leider viel zu plakativ, zu reißerisch dargestellt wird. Es steckt so viel mehr dahinter. Zum Beispiel findet jetzt gerade die größte Forschungs-Expedition unserer Zeit am Nordpol statt. Die Arktis erwärmt sich nämlich 3mal so stark wie unsere Breiten – dort ist quasi das Epizentrum des Klimawandels. Die Wissenschaftler wollen herausfinden, wieviel Wärme vom Meer in die Luft übergeht, wenn das Meereis schmilzt. Erwärmt sich nämlich die Luft über dem Nordpol hat dies direkte Auswirkungen auf unser Wetter. Es gibt mehr Extreme. Sehr kalte und sehr heiße Wetterlagen. Das haben wir heuer (2019) ganz deutlich gespürt. Der starke und sehr schneereiche Jänner in den Nordalpen und ein extrem heißer Sommer in Mitteleuropa – Paris über 43°C. Es ist also von größter Bedeutung zu erforschen, was die Erwärmung des Nordpols für Auswirkungen auf unser Wetter- und Klimasystem hat. Eines ist schon absehbar: lang anhaltende und außergewöhnliche Wetterlagen werden alltäglich.  

Jetzt zu deiner zweiten Leidenschaft: Bekleidung. 

Ja, ich trage sehr gerne gute Qualität, achte auf Farben und stimmige Kombinationen. Natürlich muss das Outfit zur Umgebung passen, was oft gar nicht so leicht zu entscheiden ist. Wenn wir im wunderschönen Salzkammergut unterwegs sind, dann darf’s ruhig trachtig sein. So wie den Habsburg Loden-Blazer, den ich bei dieser Moderation anhatte. Ich liebe die Kollektion Habsburg. Wenn man mal sehr gute Qualität getragen hat, dann ist man verwöhnt. Ich bin der Meinung, dass man lieber weniger kaufen sollte, dafür aber qualitativ hochwertig. Ressourcen richtig nutzen und nicht unnötig zu verschwenden, das ist ja auch ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz. 

Und schon sind wieder bei seiner größten Leidenschaft angekommen.