Was verbinden Sie mit der Rolle der Buhlschaft?
Für mich umgibt die Rolle der Buhlschaft vor allem ein großes Mysterium. Keiner derart kleinen Rolle wird so viel mediale Aufmerksamkeit geschenkt. Es ist und bleibt ein Phänomen woher genau diese Faszination für diese Figur kommt. Ich habe jetzt die wunderbare Aufgabe bekommen, mich in der Arbeit mit dieser Buhle auseinander setzten zu dürfen. Ich freue mich darauf, zu versuchen, diese Figur für mich zu packen und diese Frau mit all ihrer Lebenskraft, Energie und Lust auf die Bühne zubringen
Der Jedermann – ein Volksfest? – Oder warum trägt das Publikum Tracht?
Ich weiß gar nicht genau woher diese Tradition stammt, wer sie eingeführt hat. Aber ich finde sie sehr schön. Auf mich wirkt es bodenständig und sympathisch, dass der ungeschriebene Dresscode für den Jedermann nicht das klassische Abendkleid und der Smoking, sind sondern Tracht. Vielleicht hat es was damit zu tun, dass die Aufführung im Freien stattfindet und da jegliche Art von Tracht tatsächlich einfach wärmer, bequemer ist. Oder tatsächlich „volksnaher“ wirkt als ein opulentes Kleid, welches man jetzt eher mit einer Opernpremiere assoziieren würde. Ich muss allerdings auch sagen, dass es für mich als Schauspielerinn nicht viel Unterschied macht, was Zuschauerinnen und Zuschauer beschließen, zu einer Aufführung zu tragen. Ich freue mich, wenn mit dem Herzen zugeschaut wird, in welcher Kleidung auch immer man sich wohlfühlt oder schick machen will und seinen Abend erleben möchte! Aber der Jedermann wäre auch für mich, die noch nie ein Dirndl getragen hat der erste und wahrscheinlich einzige Anlass mal ein solches zu tragen….
Was wünschen Sie sich vom Salzburger Publikum?
Ich wünsche mir, dass die Zuschauer Anteil an unserer Arbeit nehmen. Denn darum geht es für mich in erster Linie. Der Jedermann ist eine Theateraufführung, die ich mit derselben Hingabe, Aufopferung und Ehrlichkeit bestreiten werde wie alle meine anderen Arbeiten. Ich möchte, dass die Zuschauer auch wirklich in die Geschichte einsteigen, dem Text folgen können, sich hinterfragen und durch die Art, wie wir die Aufführung interpretieren, neuen Diskussionsstoff haben. Ich wünsche mir, dass es wirklich ums Theater geht.