Endlich! Die Temperaturen steigen und es zieht uns wieder nach draußen. Eine der einfachsten Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen ist Laufen. Rein ins Gewand, in die Schuhe und los geht’s. Aber ist es wirklich so einfach, oder sollte man ein paar Dinge beachten. Wir haben zwei Experten um ihre Meinung, ihre Tipps zum Thema Laufen befragt:
Mario Nindl ist seit 11 Jahren bei Bründl Sports, im Flagshipstore in Kaprun tätig. Selbst begeisterter Läufer, vor allem im Berg- und Trailrunningbereich, leitet er die Abteilung „Kopf-Hand-Fuß, Running und Hardware Bergsport.
„Ich liebe laufen, weil man – vor allem in den Bergen – den Kopf frei bekommt.
1. Worauf ist beim Laufen, in Bezug auf Outfit, besonders zu achten?
Das wichtigste beim Laufen ist der richtige Schuh. Wir unterscheiden je nach Laufstil zwischen Fersenläufer, Mittelfußläufer, Vorfußläufer und achten darauf, ob die Füße nach innen knicken. (Pronierer). Wir empfehlen eine Laufanalyse, mit der der optimale Laufschuh gefunden wird. Wichtige Kriterien beim Kauf des Schuhes sind auch der bevorzugte Untergrund beim Laufen, das Gewicht des Läufers und natürlich der Wohlfühlcharakter. Unsere Erfahrung zeigt, dass die meisten Läuferinnen in Österreich Fersenläuferinnen sind, daher ist die Sprengung, das ist der Höhenunterschied zwischen Ferse und Vorfuß, von großer Bedeutung. Wir unterscheiden zwischen Neutral-, Dämpfung-, Stabilität- und Leightweightschuhen. Optimal wären zwei Laufschuhe von unterschiedlichen Herstellern, die abwechselnd zum Einsatz kommen. Jede Marke hat ihren eigenen, individuellen Maßstab bei der Schuherzeugung und jedes Modell erfüllt dadurch andere Anforderungen. Dadurch werden mit Laufschuhen unterschiedlicher Hersteller verschiedene Muskeln und Gelenke beansprucht.
Wichtig sind auch die richtigen Laufsocken, am besten ohne Nähte. Ideal sind Kompressionssocken und eine Einlegesohle die das Fußgewölbe unterstützt. Auch die richtige Schnürung (z. B. Marathonschnürung) des Schuhes spielt eine Rolle.
Bei der Bekleidung ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Schweiß nach außen transportiert wird. Ich persönlich habe mit Kompressionsbekleidung die besten Erfahrungen gemacht.
2. Was hältst du von Pulsmessern? Wirklich wichtig, oder nur für bestimmte Personen von Bedeutung?
Pulsmesser sind unbedingt erforderlich. 70 – 80 % der Läufer, vor allem Laufanfänger, laufen im zu hohen Pulsbereich. Man sollte ca. 80 % des Laufumfangs im Grundlagenbereich absolvieren. Das sind 70 bis 80 % der maximalen Herzfrequenz. Bei Laufanfängern sprechen wir von 60 bis 75 %. Ideal wäre eine sportmedizinische Untersuchung, um den optimalen Pulsbereich zu finden. Anfängern und Fortgeschrittenen empfehle ich eine Pulsuhr mit Handgelenksmessung. Sie zeigt zu 95 % den richtigen Puls. Bei Profis ist ein Brustgurt zu empfehlen, der zeigt zu 100 % den richtigen Puls.
3. Oft hören die Leute ja bald wieder auf zu laufen, weil irgendetwas schmerzt. Woran liegt das?
Mit großer Wahrscheinlichkeit am zu hohen Pulsbereich. Es könnte aber auch an einem unruhigen Laufstil liegen. Ein aufrechter Laufstil wäre optimal. Aber auch der falsche Laufschuh und der damit verbundene unökonomische Laufstil verursachen eine hohe Belastung der Gelenke. Dies wirkt sich vor allem auf Knie, Becken, Rumpf aus.
4. Würdest du den Leuten ein Lauftraining empfehlen, oder kann jeder einfach losstarten?
Man kann sofort loslegen, aber in kleinen Umfängen. Ca. 20 – 30 Minuten bei Einsteigern. Wichtig ist auch auf Regeneration, also Laufpausen, zu achten. Meines Erachtens auch ganz wichtig: nach dem Laufen kurzes (5 – 10 Minuten) Lauf-ABC (Dehnen, kurzes Vorauslaufen, Rückwärtslaufen …etc.). Regelmäßiges Trinken sollte auch nicht vergessen werden. Wählt man einen weichen Untergrund (Wald, Wiese) so ist dieser natürlich gelenkschonender. Fortgeschrittene Läufer und Profis sollten durch Tempo- und Bergläufe oder Fahrtenspiel, Abwechslung ins Training bringen.
5. Wie wäscht man Funktionsbekleidung richtig?
Herkömmlichen Vollwaschmittel sind für Sportbekleidung nicht optimal. Wir empfehlen Waschmittel, die speziell für Funktionsbekleidung gemacht wurden.
6. Gibt es noch etwas, was dir wichtig erscheint?
Nicht immer nur Laufen, sondern auch Alternativsportarten wie Schwimmen, Radfahren, Fitnesstraining dazwischen einbauen. Auf diese Weise werden unterschiedlichste Muskelgruppen beansprucht.
Florian Karasek, ehemaliger Profifußballer, hat 2004 sein Fitnessunternehmen frischluft gegründet. Am Anfang fokussierte sich der studierte Sportwissenschaftler auf Personal Coaching. Seit 2010 bietet er auch Gruppentraining, zu unterschiedlichsten Themen, an. Mit mittlerweile 10 Franchisenehmern ist sein frischluft-Fitnessgedanke in ganz Österreich vertreten.
Jeder sollte für sich herausfinden, welche Sportart wirklich zu ihm passt.
Was ist beim Thema Laufen zu beachten?
Warum man läuft bzw. warum man nicht läuft, kann sich jeder eigentlich ganz gut selbst beantworten. Die meisten scheitern, weil sie eigentlich gar nicht laufen wollen, aber ihnen nichts Besseres einfällt. Sie tun es nur, weil ihnen z. B. der Arzt gesagt hat, dass sie endlich etwas für ihren Körper tun müssen. Geht es um Fitness, fällt den Leuten meist „nur“ Laufen und das Fitnessstudio ein.
Kann man einfach mal loslaufen?
Ich rate jedem, behutsam und easy mit dem Laufen zu beginnen. Also Laufdistanz, Laufprofil und Tempo passend wählen. Und vor allem – zeitgleich ein gezieltes Kraft- und Stabilitätstraining sowie Strechteinheiten absolvieren.
Wie sollte man also beginnen?
Zuerst muss man eine Basis schaffen mit einer Sportart, die einem Spaß macht. Es gibt ja so viel mehr als laufen. Leider wird der Körper meist sehr schlecht behandelt. Herauszufinden welches Training für den jeweiligen Kunden am besten passt, darin sehe ich meine Aufgabe. Es ist genau so, wie wenn ich mir ein T-Shirt aussuche. Ich probiere einige und wähle dann das, welches mir am besten gefällt, das mir passt und in dem ich mich wohlfühle. Auf diese Weise sollte auch das passende Training ausgewählt werden. Habe ich dann noch einen Berater an der Seite, der mir verschiedenste Varianten zeigt und mich vielleicht auf Dinge hinweist, die ich selbst gar nicht gesehen hätte, dann ist alles perfekt.
Wie oft muss man trainieren?
Wenn man eine Fremdsprache erlernt hat, weiß man wie viel Zeit man dafür einsetzten muss, um weiter zu kommen. Genau so ist es beim Training. Dabei geht es nicht so sehr um den Zeitfaktor. Viel mehr geht es um die Regelmäßigkeit. Oft reichen 3 Mal pro Woche 10 Minuten, das hängt ganz stark vom Programm ab. Ganz aktuell ist es ja mit YouTube Videos zu trainieren. Das Problem dabei ist, dass niemand darauf achtet, ob die Übungen auch wirklich richtig ausgeführt werden, und das kann dann zu Problemen führen.
Was ist dir noch wichtig?
Ganz wichtig wäre mir, dass man erkennt, dass das Thema Laufen, das jedes Frühjahr wieder zum Thema wird, richtig eingeordnet wird. Der Bereich Fitness umfasst so viele verschiedene Bereiche. Wir sollten viel größer denken und uns Fragen stellen wie: Was ist überhaupt Bewegung? Welche Bewegung passt zu mir? Macht mir diese Sportart überhaupt Spaß?
Mein Fazit zum Thema Laufen
Was ich aus den Empfehlungen zum Thema Laufen mitgenommen habe: Zuerst muss ich herausfinden, ob ich überhaupt gerne laufe. Ich bin mir nämlich gar nicht mehr so sicher. Dann möchte ich mehr über meine körperliche Fitness wissen. Auf der Sportmedizin in Salzburg kann man dies ganz genau herausfinden. Und sollte dann doch das Laufen zusätzlich zu meinen Lieblingssportarten Tennis, Bergwandern, Skifahren und Yoga am Programm stehen, dann werde ich ganz sicher eine Laufanalyse in einem Sportgeschäft meines Vertrauens machen lassen.
Sie wollen mehr über die genannten Firmen wissen? Hier gehts zu Bründl Sports. Hier gehts zu frischluft