Ich weiß jetzt gar nicht mehr warum bzw. wie ich auf diese Musikband, also die Hollerstauden, aufmerksam wurde. Wahrscheinlich schickte mir der Kosmos einen Auftrag. Fest steht, es war ein großes Glück, eine Bereicherung, diese drei Damen kennenlernen zu dürfen. Ganz privat, bei einer von ihnen zu Hause. So viel Lebensfreude, so viel Harmonie, so viel positive Energie, dieses enorme Können, das so leicht daherkommt – einfach fantastisch. Und zum Schluss gab’s noch ein privates Konzert auf der Coach – nur für mich…..
Hollerstauden – ihr Bandname
Dass sie Hollerstauden heißen, liegt daran, dass sie alle ursprünglich aus Hollersbach stammen. Außerdem war da gar nicht so viel Zeit für Überlegungen nach dem passenden Namen. Sie wollten nämlich unbedingt bei einem Konzert in Zell am See dabei sein und mussten sich als „neue“, noch unbekannte Künstler mit der Aufnahme auf die lange Warteliste zufrieden geben. Aber Wünsche sind oft ziemlich hartnäckig und Wünsche ans Universum fast nicht auszuschlagen. „Bitte, liebes Universum, lass uns dort spielen“, so lautete Evas Wunsch an höhere Regionen. Und siehe da, am nächsten Tag rief der Veranstalter an. Er wisse nicht warum, aber irgendwie habe er das Gefühl, dass sie beim Konzert dabei sein sollten. Na wer sagt’s denn. Auf die anschließende Frage, wie sie denn hießen, musste schnell improvisiert werden, denn Namen hatten sie noch keinen. „Hollerstauden“, rief Eva ins Telefon und schon war’s geschehen. Die Hollerstauden waren geboren.
Der Anfang – ihr Weg
Schon von Kindheit an kennen sich die drei. Eva, und die Geschwister Eva und Vera. Bereits in der Volksschule hatten sie ihren ersten gemeinsamen Auftritt. Dann verloren sich ihre Wege. Eva war im Ausland im Gastgewerbe tätig, die zweite Eva machte in Salzburg die Ausbildung zur Kindergartenpädagogin und Vera studierte in Graz Bauingenieurin. Zuerst fanden Eva und Eva musikalisch wieder zusammen. Schnell wurde ihnen klar, dass sie gerne eine dritte Stimme hätten, und fanden diese in Vera. „Was uns am meisten ausmacht, ist der Zusammenklang unserer Stimmen. Wir können sofort dreistimmig singen, weil wir hören, welche Tonlage die anderen singen“, davon sind sie überzeugt. Am Anfang machten sie sich schon Gedanken wie das wird, wie viel Proben nötig sind, wer sollte den Stimmsatz machen, alles notwendige Dinge, die im Raum standen. Bald schon wurde klar, sie machen es einfach. Einfach so, weil sie’s nicht anders gewohnt sind.
Harte Arbeit – ihr Geheimnis
Das mit den Proben ist so eine Sache. „Wir sind etwas chaotisch in diesem Bereich, aber diese Spontanität, die macht uns aus“, sie lachen. Wenn sie zu viel proben würden, ja, dann hätten sie sicher nicht mehr so viel Spaß. Wir einigen uns darauf. Ich soll schreiben: Zweimal die Woche wird geprobt. Das klingt doch gut – oder? Vielleicht ist es aber auch so, dass sie einfach so leidenschaftliche Musikerinnen sind, dass es ihnen gar nicht klar ist, wie viel sie arbeiten. Mit Freude arbeiten. Eins ist sicher: Helene Fischer würde es mit ihnen nicht aushalten. Diese Perfektion in jeder Hinsicht, das ist nichts für sie. Und dann dieser enorme Druck und die Bekanntheit. Nein, das wäre den drei sympathischen Sängerinnen zu viel. Ja und dann wäre da noch die akrobatische Bühnenleistung der Helene Fischer. Für die Hollerstauden undenkbar. Obwohl – jetzt hat ein Veranstalter ausverhandelt, dass sie mit einer Art Hebebühne auf die Bühne auffahren. Sie lachen und meinen: „Wir erscheinen im Nebelscheinwerfer-Licht. Das kann schon was.“
Einfach authentisch – ihr Motto
„Wir sind einfach, wie wir sind. Auf der Bühne und abseits der Bühne.“ Daran besteht kein Zweifel. Es kann schon vorkommen, dass kurz vor dem Auftritt noch schnell eine Strophe hinzugefügt wird, weil es halt noch besser klingt. Oder aber sie vergessen das Programm Backstage und improvisieren. „Eigentlich eh viel besser, weil dann gehen wir auf das Publikum ein. Was hilft’s, wenn im Programm ein ruhiges Lied stünde, die Leute aber etwas Flottes brauchen?“, meint Eva. Sehr geschätzt wird auch, dass sie sich Zeit für ihre Fans nehmen und in den Pausen nicht gleich in den Garderoben verschwinden. „Wir singen viel lieber live. Aber die Leute sind das gar nicht mehr gewöhnt und haben teilweise verlernt, wie das klingt. Jeder strebt heute nach 100%iger Perfektion und die kann nur vom Band kommen“, erzählen sie nachdenklich.
Im Dreiklang – ihr Erfolg
Die erste CD hieß „Aus dem Hut gezaubert“ und im März wird eine neue CD aufgenommen. Eine Weihnachts-CD wäre der große Wunsch ihrer Fangemeinde aber mit insgesamt sieben Kindern und allem Drumherum dauert es bei ihnen einfach ein bisschen länger bis etwas tatsächlich umgesetzt werden kann. Denn eines steht fest! Sie entscheiden selbst, was gemacht wird. „Wir lassen uns von Niemandem dreinreden“, betont Eva. Sie sind zu dritt, und das bedeutet, es kommt bei Abstimmungen immer zu einer Mehrheit. Es kann aber auch vorkommen, dass nur eine von ihnen ein Konzert – aus welchen Gründen auch immer – einfach nicht machen möchte. Dann wird’s halt nicht gemacht. Termine in der Weihnachtszeit werden grundsätzlich abgelehnt und stehen Familientermine im Kalender, haben auch diese Vorrang. „Wenn uns wer wirklich haben will, dann findet sich eine Lösung.“ Immer hatten sie zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Leute um sich, fast unheimlich, meinen sie. Sehr selten kommt es vor, dass ihr harmonischer Dreiklang von Gewittern gestört wird. Aber, manchmal reinigen Gewitter die Luft. Sie wissen, wovon sie sprechen.
Der Hut – ihr Markenzeichen
Wie viele Hüte sie mittlerweile besitzen, ist unbekannt, denn der Hut ist ihr Markenzeichen, ihr Logo. Momentan sind sie auf der Suche nach einem neuen Hut, der eigentlich aussehen sollte wie ihr alter, nur neuer und vielleicht ein bisschen wertiger. Auf der Bühne tragen sie immer Tracht. Nicht irgendeine, eine schöne, stilvolle Tracht, unter anderem auch das heimatliche Pinzgauer Dirndl. Bei zwei Ausstattern können zwei Mal im Jahr ein Outfit wählen. Die Verträge dazu zeichnen sich durch Handschlagqualität aus. Was sonst.
Was sie sich wünschen
Am liebsten spielen sie Konzerte, das ist mittlerweile allen dreien klar geworden. „Wir möchten, dass unsere Texte verstanden werden, deshalb sind Bierzelte nicht unsere Welt.“ Das Wichtigste für sie ist, dass sie sich selbst treu bleiben. Dass sie auf ihre Gesundheit schauen und ihre Familien nicht vernachlässigen. Sie vertrauen einfach darauf, dass das kommt, was kommen soll. Das passiert, was passieren soll. Womit wir irgendwie wieder bei den Wünschen an den Kosmos wären……..
Die Pinzgauer Tracht
Die Hollerstauden lieben ihre Pinzgauer Tracht. Aber was macht diese Tracht aus? Der schwarz-rot karierte Leinen-Leib, mit schwarzem Rock und einer blau-weiß gestreiften Schürze aus Baumwolle, sind typisch für diese Alltagstracht. In der ursprünglichen Form zeigt sich der Leib, im Vorder- und Rückenteil, mit einem runden, schwarz paspelierten Ausschnitt und gemusterten Knöpfen. Aber Veränderungen dürfen sein und so kommt’s, dass es mittlerweile zahlreiche Varianten vom Pinzgauer Dirndl gibt.
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