Gerade erst sind Julia Schliefsteiner und Markus Niederfrininger, die beiden Gründer von Looops Kerzen, hierher gezogen. „Genau genommen sind wir jetzt zum dritten Mal umgezogen. Angefangen haben wir in unserer Garage, dann waren wir in einer kleinen Garagenwerkstatt in Hof. Mondsee war unsere nächste Station. Doch dort wurde uns auch alles zu klein. Und jetzt sind wir hier, in Elixhausen, gelandet“, verrät Julia stolz. Draußen, vor den Toren, wird noch fleißig gearbeitet. Alles riecht neu, nach gerade ins Leben gerufenen Gebäuden. Doch kaum betrete ich die Kerzenmanufaktur, verzaubert eine undefinierbar angenehme Duftvielfalt meinen Geruchssinn. Kein Wunder, denn unzählige Kerzen mit unterschiedlichsten Duftrichtungen warten hier auf ihre weitere Bestimmung. Sehr schön ist sie geworden, die Duftwelt Looops.

Looops der Name mit Sinn
Irgendwie kam man bei der Namenssuche auf den Wolf. Irgendwie aber auch naheliegend, da der Wolf bekannt ist für seinen überaus feinen Geruchssinn. Das lateinische Wort für Wolf ist „lupus“. Daraus kreierte die Designagentur den Markennamen Looops und der süße, gezeichnete Wolf verziert als Markensymbol alles, was mit Looops in Verbindung steht. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, was es mit dem dritten „O“ im Namen auf sich hat. Und auch das ist rasch erklärt. Das dritte „O“ steht für den Nachhaltigkeitsgedanken, der im Unternehmen ganz groß geschrieben wird, wird mir erklärt. So kann das Kerzenglas, aus recyceltem Glas, nach Verwendung als „Kerze“, als Aufbewahrungsglas für dies und das gebraucht werden. Der Deckel, aus heimischem Eschenvollholz, wie könnt es anders sein, sorgt für zusätzliche Möglichkeiten. „Wir wollen etwas schaffen, das Bestand hat – und zwar über die Brenndauer der Kerze hinaus.“, meint Julia, die über eine Aromatherapie Ausbildung verfügt.

Was in der Looops Kerze alles drin steckt
Natur, Natur, Natur. Nichts als reine Natur. Darauf sind sie besonders stolz, denn viele Produkte preisen zwar ihre Natürlichkeit, sieht man aber genauer hin, bleibt von dieser nicht viel übrig. „Wir verwenden pflanzliches Wachs aus Soja und Raps, naturreine ätherische Öle, Dochte aus Baumwolle oder – für besondere Momente – den leicht knisternden Holzdocht.“ Sechs Duftrichtungen stehen zur Auswahl und innerhalb dieser sechs Kategorien finden sich unter anderem so wunderbare Sorten wie „Blütenwiese“, „Sonnenstunden“ oder „Rosenmeer“. „Düfte wie Feige, Pfirsich, Beere oder Flieder wird man bei uns nie finden, da diese Düfte nur im Labor hergestellt werden können“, verrät Julia. Und obwohl sie sich auf rein pflanzliche Aromen konzentrieren, besteht keine Gefahr, dass die Duftideen ausgehen könnten. In ihrer Aromen-Zauberküche schlummern ca. noch 80 – 90 Pflanzendüfte, die zum Kreieren ihrer Duftideen verwendet werden können.
Schritt für Schritt zum echten Dufterlebnis
Viel Handarbeit steckt in jeder Kerze. Am Anfang steht die Duft-Idee, also welche Duftmischung verzaubern soll. Dann wird viel gemischt, getestet, probiert, und zwar solange bis alle im Team zufrieden sind. „Es kann schon vorkommen, dass ein Duft den ich heute gut finde, mir morgen nicht mehr gefällt“, meint die Steirerin. Auch die Tageszeit ist für das Duftempfinden eine nicht außer Acht zu lassende Größe. Meist dauert es mehrere Monate, bis eine neue Duftmischung fertig ist. Danach wird geschmolzen, gegossen, geprüft und verpackt. In jedem einzelnen Schritt wird auf qualitativ hochwertige Handarbeit geachtet. Dass auch bei der Verpackung auf natürliche Rohstoffe, wie Karton und Papier gesetzt wird, versteht sich von selbst.
Bilder Karin Hackl
Die Kerze und ihre Ansprüche
Nicht nur die Herstellung braucht viel Zeit und Liebe, nein, auch die Verwendung soll zelebriert werden. Julia rät, die Kerze beim ersten Anzünden, ca. zwei bis vier Stunden brennen zu lassen. Zumindest so lange, bis die gesamte Oberfläche flüssig ist. Der Docht soll, vor jedem Anzünden, ca. auf Millimeter gekürzt werden. Zugluft mag die Kerze gar nicht, drum wer seine Kerze liebt, der schütze sie davor. Beim Auslöschen den Docht in das flüssige Wachs tunken und schon verlängert sich der das wunderbare Dufterlebnis. Sollte der Docht aus der Mitte gekommen sein, einfach wieder in die Mitte rücken und aufrichten. Der Holzdocht sollte ebenfalls immer, im kalten Zustand, mit den Fingerspitzen gekürzt werden. Dabei darauf achten, dass das Wachs sauber bleibt. Und noch etwas. Natürlich möchte die Kerze zeigen, was sie kann, und Julia empfiehlt sie, innerhalb von zwei bis drei Monaten nach Erhalt, das erste Mal anzuzünden.
Ätherische Öle

Viel Fingerspitzengefühl ist nötig, um neue Duftrichtungen entstehen zu lassen. Bild Karin Hackl
Ätherische Öle sind Duftstoffe die von Pflanzen, bei Licht und Wärme produziert werden, um Energie zu speichern. Aber nicht nur das. Sie dienen auch dazu, Insekten abzuwehren und sich vor Pilzbefall zu schützen. Sowohl in der Blüte, dem Stängel als auch in der Wurzel finden sich diese Öle. Um diese Kostbarkeiten aus der Pflanze herauslösen zu können, gibt es zwei Methoden. Die Pressung, bei Zitrusfrüchten handelt es sich um eine Kaltpressung der Schalen, oder die Wasserdampfdestillation. Diese wird vor allem bei Nadeln und Kräutern wie Zirbe, Lavendel oder Pfefferminze angewendet. Übrigens der Geruchssinn löst beim Menschen Gefühle aus. Erinnerungen, die mit einem Geruch verbunden sind, merken wir uns also viel besser. LOOOPS KERZEN
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